Die Zahl der an Drogen verstorbenen Menschen in NRW ist 2023 erneut um 24 Prozent gestiegen. 2023 waren es 872 Menschen, die durch den Konsum illegalisierter Drogen starben.
Aufgrund dieser steigenden Entwicklung zeigen sich Suchtforschende und Mitarbeitende aus Aids- und Suchthilfen zunehmend besorgt. Seit 2015 (damals 181 Drogentote) hat sich die Zahl fast verfünffacht. Diese Tendenz ist steigend und in Anbetracht der politischen Entwicklungen im Hauptexportland Afghanistan bleibt auch zu erwarten, dass die Todesfälle weiter ansteigen. Es ist anzunehmen, dass Heroin durch synthetische Opioide abgelöst wird, welche z.T. 50-mal stärker sind und somit häufiger zu Überdosierung führen. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht prognostiziert zwar nicht, dass die EU eine Opioidkrise wie in den USA erwartet, dennoch rät sie, die Geschwindigkeit der Fentanyl-Problematik ernst zu nehmen. Ebenfalls wird zunehmend Crack konsumiert. Eine Substanz, dessen Rausch nur kurz anhält aber dafür sehr intensiv ist, sodass die Menschen immer mehr Konsumvorgänge vornehmen. Um dies zu finanzieren sind sie den ganzen Tag unterwegs, versuchen Geld zu beschaffen, Essen nichts, trinken zu wenig, schlafen kaum und kümmern sich nur sehr begrenzt um Körperpflege oder medizinische Versorgung. Auch dadurch ist anzunehmen, dass die Mortalitätsrate weiter steigt. Und jeder Tod durch Überdosis ist einer zu viel und vermeidbar.