Die Substitutionsbehandlung ist die erfolgreichste Behandlungsform der Opiatabhängigkeit. Fast 80.000 Menschen werden in Deutschland substituiert. Für die meisten stehen die gesundheitliche und soziale Stabilisierung sowie ein Leben ohne Beschaffungsstress im Vordergrund. Andere sehen die Substitution als ideales Sprungbrett, um völlig abstinent zu leben – also auch ohne Substitutionsmedikament.
Zugelassen zur Substitutionsbehandlung sind in Deutschland die „Oldies“ Methadon, Polamidon und Codein (nur im Ausnahmefall verschreibbar), außerdem Buprenorphin, Buprenorphin mit Naloxon, retardiertes Morphin und Diamorphin (pharmazeutisch hergestelltes Heroin). Substitutionsmedikamente können je nach Dosis deutlich stärker wirken als Straßenheroin. Sie erzeugen aber keinen Kick, und die Wirkung setzt später ein – dafür hält sie länger an.
Wenn Substituierte Drogen wie Heroin, Benzodiazepine oder Alkohol nehmen, kann das zu Vergiftungen und schlimmstenfalls zum Atemstillstand führen. Drogengebrauchende, die nicht substituiert werden, aber Substitutionsmedikamente auf der Szene kaufen, haben ein besonders hohes Überdosis-Risiko: Sie nehmen oft verschiedene dämpfende Substanzen wie Alkohol und Tabletten zusammen ein und werden dann von der Wirkstärke des Medikaments „kalt erwischt“.
Mischkonsum mit Substitutionsmitteln verursacht in Deutschland jedes Jahr mehr als 200 Todesfälle durch Überdosis!
Von den in Deutschland verfügbaren Substitutionsmitteln ist nur Diamorphin zum intravenösen Konsum geeignet und zugelassen. Die anderen Substitutionsmedikamente gehören nicht in die Vene und auch nicht in die Nase: Beim Spritzen oder Sniefen drohen Überdosierungen und gesundheitliche Schäden – von Entzündungen über Venenverstopfung bis zu Thrombosen, Schlaganfällen und dem Absterben von Gewebe.