Bei virusbedingten Leberentzündungen unterscheidet man akute und chronische Infektionen. Eine Hepatitis A wird nie chronisch, eine Hepatitis B bei Erwachsenen in etwa 5 – 10 Prozent der Fälle, eine Hepatitis C in bis zu 85 Prozent der Fälle.
Eine akute Hepatitis-Infektion wird oft nicht bemerkt. Treten Symptome auf, sind das typischerweise Appetitlosigkeit, Widerwillen gegen Fett und Alkohol, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch sowie grippeähnliche Beschwerden. Nur in einem kleinen Teil der Fälle kommt es zum Ikterus ("Gelbsucht") mit Gelbfärbung der Augenschleimhaut und der Haut sowie braunem Urin und hellem Stuhl.
Eine chronische Hepatitis kann mild verlaufen – mit einer leichten Entzündung der Leber und Symptomen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Oberbauchbeschwerden oder Juckreiz.
Bei einem schweren Verlauf werden die Leberzellen nach und nach zerstört und durch Bindegewebe ersetzt (Fibrose), das Gewebe der Leber verhärtet sich. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Leberzirrhose kommen (= narbige Schrumpfung der Leber mit Verlust der Leberfunktion), in einem kleinen Teil der Fälle nach vielen Jahren auch zu Leberkrebs. Auch andere Organe, Muskeln und Gelenke können geschädigt werden.
Hepatitis A wird vor allem über verunreinigte Lebensmittel/verunreinigtes Wasser übertragen ("Reisehepatitis"), Hepatitis B und C über Blut (beim intravenösen Drogenkonsum, Hepatitis B und – seltener – Hepatitis C auch beim Sex).
Eine durchgemachte Hepatitis A oder B schützt vor einer weiteren Ansteckung. Mit Hepatitis C dagegen kann man sich auch nach einer durchgemachten Infektion oder erfolgreichen Behandlung immer wieder anstecken.
Der sicherste Schutz vor Hepatitis A und B ist eine Impfung. Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht.
Schutz vor Hepatitis bieten außerdem die Desinfektion bzw. Verwendung von sterilen Geräten oder von Einwegmaterial (z. B. in Krankenhaus und Praxis, aber auch beim Tätowieren und Piercen), Schutzmaßnahmen für Ungeborene und Neugeborene sowie die Überprüfung von Blut und Blutprodukten. Auch Hygiene, Safer Use sowie der Gebrauch von Kondomen/Femidomen und Handschuhen senken das Infektionsrisiko.
Eine chronische Hepatitis C kann heute mit direkt antiviral wirkenden Substanzen in fast allen Fällen in durchschnittlich 12 Wochen geheilt werden.
Ist bei einer chronischen Hepatitis B eine Behandlung nötig, ist sie oft langwierig und – wenn Interferone eingesetzt werden – nebenwirkungsreich.
Bei Menschen mit HIV und Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Koinfektion sind Besonderheiten bei der Behandlung zu beachten, z. B. Wechselwirkungen mit Medikamenten. Die Therapie gehört daher in die Hände erfahrener Ärzt*innen.