HIV ist eine Abkürzung und bedeutet "Humanes Immundefizienz-Virus". Das bedeutet übersetzt: menschliches Abwehrschwäche-Virus. HIV schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte, die auch Immunsystem genannt werden. So kann der Körper eindringende Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren nicht mehr bekämpfen. Im schlimmsten Fall treten dann bestimmte lebensbedrohliche Erkrankungen auf, zum Beispiel schwere Lungenentzündungen. Dann spricht man von Aids. Auch das ist eine Abkürzung, es bedeutet "Acquired Immune Deficiency Syndrome". Auf Deutsch: Erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom.
Gegen HIV gibt es heute sehr wirkungsvolle Medikamente. Sie verhindern die Vermehrung des Virus im Blut, können es aber nicht wieder aus dem Körper entfernen. Dank dieser Medikamente können die meisten HIV-infizierten Menschen heute lange Zeit mit dem Virus leben, ohne an Aids zu erkranken. Die Medikamente können allerdings in einigen Fällen schwere Nebenwirkungen haben und müssen lebenslang eingenommen werden.
HIV ist relativ schwer übertragbar. Ein Infektionsrisiko besteht nur, wenn infektiöse Körperflüssigkeiten mit Wunden oder Schleimhäuten in Berührung kommen. Zu diesen Körperflüssigkeiten gehören vor allem Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und der Flüssigkeitsfilm auf der Schleimhaut des Enddarms. Am häufigsten wird HIV beim ungeschützten Geschlechtsverkehr weitergegeben. Sehr riskant ist außerdem die gemeinsame Benutzung von Spritzen beim Drogenkonsum. Vor HIV kann man sich gut schützen, nämlich durch Safer Sex und Safer Use.
Das Risiko einer HIV-Übertragung ist erhöht, wenn sich besonders viele Viren im Blut und den Körperflüssigkeiten befinden. Das ist zum Beispiel zwei bis vier Wochen nach einer frischen HIV-Infektion der Fall, weil sich das Virus dann besonders stark vermehrt. Das Risiko ist viel geringer, wenn sich nur wenige Viren im Blut befinden, etwa wenn HIV-Medikamente die Vermehrung des Virus verhindern.
Kein HIV-Risiko
In Speichel, Tränen und Urin sind nur sehr wenige HIV-Viren enthalten. Eine Übertragung über diese Körperflüssigkeiten ist deswegen ausgeschlossen. Außerdem ist das Virus außerhalb des Körpers nur sehr kurz überlebensfähig und kann durch Reinigungsmaßnahmen zuverlässig abgetötet werden. Keine Ansteckungsgefahr besteht bei:
HIV-Risiko beim Sex
Am häufigsten wird HIV beim ungeschützten Anal- und Vaginalverkehr weitergegeben. Sperma, Scheidenflüssigkeit und Menstruationsblut können sehr viele HIV-Viren enthalten. Die Schleimhäute im Enddarm und in der Scheide sind sehr empfindlich und können HIV leicht aufnehmen, ebenso die Innenseite der Vorhaut und die Harnröhre. Da Vaginal- und Darmschleimhaut viele HIV-Viren enthalten können, gibt es beim Vaginal- und Analverkehr auch ein Risiko für den "aktiven" (eindringenden) Partner. Beim Oralverkehr ("Blasen", "Lecken") besteht ein geringes Risiko, wenn Sperma oder Menstruationsblut in den Mund gelangen. Dieses Risiko ist aber sehr viel geringer als beim Anal- oder Vaginalverkehr, weil die Mundschleimhaut widerstandsfähiger gegen HIV ist als andere Schleimhäute. Bei der Aufnahme von Scheidenflüssigkeit ohne Blut reicht die Virenmenge für eine Ansteckung nicht aus. Auch bei Aufnahme des "Lusttropfens" ist eine HIV-Übertragung ausgeschlossen. Andere Geschlechtskrankheiten erhöhen das HIV-Risiko: Durch entzündete Schleimhäute kann HIV leichter in den Körper eindringen oder hinausgelangen. Bei HIV-Infizierten enthalten entzündete Schleimhäute besonders viele HIV-Viren. Einen sehr guten Schutz vor einer HIV-Infektion bietet Safer Sex.
HIV-Risiko beim Drogengebrauch
Ein sehr hohes Risiko besteht beim gemeinsamen Benutzen von Spritzen beim Drogenkonsum. HIV kann so direkt in die Blutbahn gelangen. In Blutresten in der Spritze kann sich das Virus mehrere Tage lang halten. Auch durch das gemeinsame Benutzen von Löffel, Filter und Tupfer kann HIV weitergegeben werden. Außerdem kann man sich beim gemeinsamen Gebrauch von Spritzbesteck und Zubehör sehr leicht mit Hepatitis infizieren. Einen sehr guten Schutz vor einer HIV-Infektion beim Drogenkonsum bietet Safer Use.
HIV-Risiko bei Mutter-Kind-Übertragung
HIV-positive Frauen können bei der Geburt oder beim Stillen HIV auf ihr Kind übertragen. Dieses Risiko lässt sich aber heute durch Medikamente und andere Maßnahmen fast vollständig ausschalten. Daher werden in Deutschland schwangeren Frauen automatisch HIV-Tests angeboten. Nähere Informationen darüber gibt es hier.
Die körpereigene Abwehr ist eine Art Schutzpolizei. Viele Zellen des Körpers arbeiten dabei zusammen. Manche schlagen Alarm, wenn Viren, Bakterien oder Pilze in den Körper eindringen. Andere, so genannte "Killerzellen", können die Krankheitserreger beseitigen.
Damit alle Zellen der Körperpolizei reibungslos zusammen arbeiten, gibt es eine Einsatzleitung. Diese Aufgabe haben die so genannten Helferzellen (auch T-Helferzellen oder CD4-Zellen genannt). Sie geben den Spezialeinheiten des Immunsystems den Einsatzbefehl, sagen also den anderen Zellen, was zu tun ist.
HIV befällt nun ausgerechnet diese Helferzellen und setzt damit die Kommandozentrale außer Gefecht. Wenn dann Krankheitserreger in den Körper eindringen, kann das Immunsystem nicht mehr für Ordnung sorgen. Im schlimmsten Fall ist der Körper überhaupt nicht mehr in der Lage, Krankheitserreger abzuwehren. Glücklicherweise muss es dazu nicht kommen. Medikamente verhindern die Vermehrung von HIV und schützen so die Helferzellen.
HIV muss heute nicht mehr zu Aids führen. Wird die HIV-Infektion rechtzeitig erkannt, können Medikamente den Krankheitsverlauf stoppen. Trotzdem erfahren noch immer viele Menschen erst von ihrer Infektion, wenn sie schwer krank werden. Das liegt daran, dass sich das Virus in den ersten Monaten oder Jahren oft kaum oder gar nicht bemerkbar macht. Wer ein Infektionsrisiko hatte, sollte sich darum durch einen HIV-Test Gewissheit verschaffen. Eine unbehandelte HIV-Infektion verläuft von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Häufig treten kurz nach der Infektion kurzfristig grippeartige Beschwerden auf. Dann scheint oft lange Zeit nichts zu passieren. Doch das Virus vermehrt sich in dieser Zeit im Körper weiter. Schließlich ist das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) so geschwächt, dass verstärkt Infektionskrankheiten auftreten. Doch auch jetzt können Medikamente die Krankheit noch bremsen und das Immunsystem kann sich wieder erholen.
Zu Beginn
Kurz nach der Infektion mit HIV vermehrt sich das Virus im Körper besonders stark. Zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung treten meistens grippeartige Beschwerden auf, zum Beispiel Fieber, Nachtschweiß, Durchfall, Abgeschlagenheit, Lymphknotenschwellungen und Hautausschlag. Sie verschwinden nach ein bis zwei Wochen von alleine wieder und werden oft fälschlicherweise als Grippe oder Darminfektion gedeutet. Während dieser ersten Krankheitsphase befinden sich besonders viele Viren in Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und in manchen Schleimhäuten (zum Beispiel im Anal- und Genitalbereich). Die Ansteckungsgefahr für Sexpartnerinnen und –partner ist dann besonders groß.
Antikörperbildung
In den ersten drei Monaten reagiert die körpereigene Abwehr auf die HIV-Infektion mit der Bildung so genannter Antikörper. Sie dienen dazu, Krankheitserreger unschädlich zu machen. Bei HIV klappt das aber leider nicht so gut wie zum Beispiel bei Masern oder Mumps. Das Immunsystem kann das Virus zwar einige Zeit in Schach halten, aber nicht besiegen. Die Antikörper bleiben lebenslang im Körper und lassen sich durch einen Test nachweisen. So lässt sich feststellen, ob jemand HIV-infiziert ist (HIV-Antikörpertest, HIV-Test).
Weitere Entwicklung des Infektionsverlaufs
In den folgenden Monaten und Jahren vermehrt sich HIV im Körper oft lange Zeit unbemerkt, verursacht dabei aber schon bleibende Schäden an der körpereigenen Abwehr und manchen Organen. Besonders stark betroffen ist der Darm, der eine wichtige Rolle für die körpereigenen Abwehrkräfte spielt. Schließlich kommt es vermehrt zu Beschwerden wie Fieber, Nachtschweiß, Durchfall und Lymphknotenschwellungen. Die Anfälligkeit für Krankheiten steigt.
Aids
Wird die HIV-Infektion nicht mit Medikamenten behandelt, kann das Immunsystem Krankheitserregern irgendwann nicht mehr viel entgegensetzen. Schwerwiegende Erkrankungen wie Lungenentzündungen, Pilzbefall der Speiseröhre oder bestimmte Krebsarten können sich ungehindert entwickeln. Auch das Nervensystem und das Gehirn können von HIV geschädigt werden. Erst in diesem Stadium der Krankheit spricht man von Aids. Aids kommt in Ländern mit guter Gesundheitsversorgung heute immer seltener vor.
Behandlung von HIV
Die Vermehrung des Virus lässt sich mit Medikamenten verhindern. Die Medikamente müssen dauerhaft und regelmäßig eingenommen werden. Die Zahl der Viren im Körper sinkt dann bei den meisten Menschen mit HIV so stark, dass man sie mit den gängigen Methoden nicht mehr nachweisen kann. Wenn das Virus sich nicht mehr vermehrt, werden die körpereigenen Abwehrkräfte nicht weiter geschädigt und können sich wieder erholen. Zu einer Aids-Erkrankung kommt es dann nicht mehr. Es ist wichtig, früh genug mit einer Therapie zu beginnen, damit HIV den Körper gar nicht erst stark schädigen kann.
Früher stand die Medizin HIV und Aids machtlos gegenüber. Das ist heute zum Glück nicht mehr so. Medikamente können die Vermehrung von HIV im Körper verhindern. Das Virus schädigt den Körper dann kaum noch. Ganz aus dem Körper entfernen lässt sich HIV allerdings nicht. Eine Heilung ist also nicht möglich. Menschen mit HIV können heute dank der Behandlung mit HIV-Medikamenten sehr lange mit dem Virus leben. Man geht von einer fast normalen Lebenserwartung aus. Es ist dabei wichtig, rechtzeitig mit der Therapie (auch Kombinationstherapie) zu beginnen. Die Medikamente müssen dauerhaft und regelmäßig eingenommen werden. Die Medikamente können Nebenwirkungen haben, die von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ausfallen können. Die meisten Menschen mit HIV kommen relativ gut mit ihren Medikamenten zurecht. Manche leiden allerdings unter starken Nebenwirkungen. Dank der Therapien erkranken in Ländern mit guter Gesundheitsversorgung immer weniger Menschen an Aids.
Wie funktioniert eine HIV-Therapie?
HIV vermehrt
sich im Körper, indem es in bestimmte Zellen eindringt und darin das
Kommando übernimmt. Die infizierten Zellen produzieren dann neue
HIV-Viren. Die Medikamente verhindern diese Vermehrung. Es gibt mehrere
Möglichkeiten, den Vermehrungsprozess zu stoppen: Manche Medikamente
verhindern zum Beispiel, dass das Virus in die Zellen eindringt, andere
hindern es daran, in der Zelle das Kommando zu übernehmen und wieder
andere verhindern, dass eine infizierte Zelle neue Viren freisetzt. Bei
einer HIV-Therapie werden immer mehrere Medikamente gleichzeitig
verwendet, die an verschiedenen Punkten ansetzen. So wird sicher
gestellt, dass HIV sich nicht weiter vermehren kann. Eine solche
Behandlung nennt man Kombinationstherapie.
Leben mit der HIV-Therapie
Viele Menschen mit HIV führen heute dank der HIV-Medikamente ein relativ normales Leben. Im Beruf muss die Infektion meist keine große Einschränkung mehr bedeuten. Die meisten Menschen mit HIV gehen einer Arbeit nach und sind den Anforderungen ihres Berufes gut gewachsen. Probleme entstehen allerdings oft durch Diskriminierung und Ausgrenzung. Oft haben Vorgesetzte und Kollegen Angst davor, sich zu infizieren – obwohl das unter normalen Bedingungen am Arbeitsplatz nicht möglich ist. Auch im Privatleben ist für Menschen mit HIV vieles leichter geworden. So können HIV-Positive zum Beispiel dank der Medikamente in vielen Fällen auf natürlichem Wege Kinder zeugen. Ein Infektionsrisiko für die Kinder lässt sich dabei nahezu ausschließen. Um diese Therapieerfolge sicherzustellen, muss rechtzeitig mit der Einnahme der Medikamente begonnen werden. Sie müssen nach heutigem Stand der Forschung das ganze Leben lang regelmäßig eingenommen werden.
Schutz durch Therapie
HIV-Medikamente vermindern die Zahl der Viren in Körperflüssigkeiten wie Sperma und Scheidenflüssigkeit erheblich. Damit ist auch das Risiko einer HIV-Übertragung beim Sex stark vermindert. Unter folgenden Bedingungen ist es sogar so gut wie ausgeschlossen, dass eine HIV-Übertragung stattfindet: Die Viruslast ist seit mindestens einem halben Jahr dauerhaft unter der Nachweisgrenze, das heißt im Labor sind keine Viren mehr in deinem Blut nachweisbar. Es wird eine gut funktionierende Kombinationstherapie eingenommen und die Einnahmevorschriften der Medikamente werden sorgfältig eingehalten. Wenn gemeinsam mit dem bzw. der behandelnden Arzt bzw. Ärztin festgestellt wird, dass diese Bedingungen tatsächlich gegeben sind, gilt Sex ohne Kondom auch als "Safer Sex". Manche Paare, in denen ein Partner HIV-positiv ist, verzichten dann auf Kondome. Wichtig ist bei einer solchen Entscheidung, dass beide Partner sich gemeinsam dafür entscheiden, wirklich einverstanden damit sind und dass keiner ein schlechtes Gefühl dabei hat. Weitere Infomationen zum Thema S hutz durch Therapie finden Sie unter posithivhandeln.de.
Resistenzen bei HIV
Wenn HIV sich vermehrt, werden täglich unzählige neue Viren gebildet. Manche dieser Viren unterscheiden sich ein kleines bisschen von ihrem Vorgänger. So entstehen immer wieder neue Varianten von HIV. Einige dieser neuen Virusvarianten können sich vermehren, obwohl sich der Wirkstoff bestimmter HIV-Medikamente im Körper befindet. Man spricht davon, dass sie resistent (widerstandsfähig) gegen diese Medikamente sind. Die Therapie wirkt in diesem Fall nicht mehr. Darum werden immer mehrere Medikamente gleichzeitig eingesetzt: Wo ein Medikament versagt, greift ein anderes. Damit das funktioniert, muss sich immer ausreichend Wirkstoff aller eingesetzten Medikamente im Körper befinden. Das erreicht man vor allem, indem man die Medikamente regelmäßig einnimmt. Trotzdem kann es passieren, dass eine HIV-Therapie im Laufe der Zeit nicht mehr richtig wirkt. Dann müssen neue Medikamente zum Einsatz kommen.
Nebenwirkungen der HIV-Therapie
Wie die meisten Medikamente können auch die Medikamente gegen HIV unerwünschte Nebenwirkungen haben. Häufige Nebenwirkungen sind zum Beispiel Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen. Oft treten solche Beschwerden nur zu Beginn einer Kombinationstherapie auf und gehen vorbei, wenn der Körper sich an die Medikamente gewöhnt hat. Man kann diese Nebenwirkungen mit Medikamenten lindern. Einige Nebenwirkungen können aber auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Dazu gehört zum Beispiel ein Anstieg der Blutfettwerte, der zu einem erhöhten Herzinfarktrisiko führen kann. Außerdem kann es bei manchen Medikamenten zu Fettumverteilungsstörungen kommen. Dabei bildet sich das Fettgewebe an bestimmten Körperteilen zurück, zum Beispiel im Gesicht, an Armen und Beinen. An anderen Stellen nimmt das Körperfett hingegen zu, zum Beispiel zwischen den Organen im Bauchraum und im Nacken. Körperliche Schäden lassen sich heute aber meistens verhindern, indem man auf andere HIV-Medikamente umstellt.
Kein Aids mehr - Dank HIV-Therapie
Von Aids spricht man, wenn bei Menschen mit HIV bestimmte schwerwiegende Krankheiten auftreten. Ihr Immunsystem ist aufgrund der HIV-Infektion nicht mehr in der Lage, bestimmte Viren, Bakterien oder Pilze zu kontrollieren. Dank der HIV-Therapien kommt Aids in Ländern mit guter medizinischer Versorgung immer seltener vor. Wenn doch, dann liegt es häufig daran, dass die HIV-Infektion zu spät entdeckt wird und das Immunsystem bereits erheblichen Schaden genommen hat. Aber auch in diesem Fall kann eine HIV-Therapie den Krankheitsverlauf noch stoppen. Das Immunsystem kann sich dann meistens bis zu einem gewissen Grade erholen, die genannten Infektionen verschwinden dann wieder. Aids ist heute also weitgehend vermeidbar und kann – anders als früher – behandelt werden. Aids ist nicht mehr gleichbedeutend mit dem baldigen Tod.
"Kann ich mich mit HIV infiziert haben?" Diese Frage stellen sich viele Menschen, die Kontakt zur Aidshilfe aufnehmen. Zum Beispiel weil sie ungeschützten Sex hatten, weil beim intravenösen Drogenkonsum das Spritzbesteck mit anderen geteilt wurde oder weil eine andere Situation bestand, in der Sie sich mit HIV angesteckt haben könnten. Eine Übersicht, wo Sie einen HIV-Test machen können, finden Sie unter aidshilfe.de.
Ein HIV-Test schafft auf jeden Fall Klarheit.
Eine rechtzeitige HIV-Therapie kann das Immunsystem vor dem Virus schützen. Man kann heute mit der HIV-Therapie gut leben. Je eher man mit der HIV-Therapie beginnt, desto besser. Daher ist es sinnvoll, sich regelmäßig auf HIV testen zu lassen, wenn die Möglichkeit einer Infktion bestand.
Es gibt heute verschiedene HIV-Tests
Da ist zunächst der "klassische" HIV-Labortest. Er wird von Checkpoints und Gesundheitsämtern angeboten. Immer anonym, oft auch kostenlos. Das Ergebnis dauert einige Tage. Die HIV-Schnelltests bieten ein Ergebnis in 30 Minuten und werden auch von Checkpoints und Gesundheitsämtern anonym angeboten, meist kostenpflichtig. Heimtests (auch Selbsttests genannt) sind HIV-Schnelltests zum selbst testen. Einige sind mittlerweile so ausgereift, dass sie leicht anwendbar sind und zuverlässig. Der Verkauf von Heimtests ist in Deutschland derzeit jedoch noch nicht erlaubt. Bei Einsendetests nimmt man zu Hause selbst Blut ab und schickt es in ein Labor. Das Ergebnis bekommt man dann telefonisch oder online mitgeteilt.
Das diagnostische Fenster
Allen diesen Tests ist eines gemeinsam: sie sind HIV-Antikörper-Suchtests. Das bedeutet, sie suchen im Blut nach Antikörpern auf HIV, die sich meistens schon nach sechs und spätestens nach zwölf Wochen nachweisen lassen. Werden keine Antikörper gefunden, ist man sicher HIV negativ. Ein positives Ergebnis muss durch einen weiteren spezifischeren Test bestätigt werden. Bei Einsende- und Labortests wird das im Labor gleich gemacht.
Der Sonderfall: HIV-PCR-Test
Der HIV-PCR-Test weist keine Antikörper, sondern das Virus direkt im Blut nach. Als HIV-Test kann er früher eingesetzt werden, als ein Labortest, aber schon zwei bis drei Wochen nach einer Infektion kann er kein sicheres Ergebnis mehr bieten.