Kampagne "100.000 Substituierte bis 2022" gestartet

Bild: Kampagnenlogo "100.000 Substituierte bis 2022" | aidshilfe.de4. September 2020 - 79.700 Patient*innen in Deutschland sind gemäß aktuellem Bericht zum Substitutionsregister substituiert, also knapp die Hälfte der 160.00 Opioidabhängigen. Die Substitutitionsbehandlung trägt erwiesenermaßen zur gesundheitlichen und sozialen Stabilisierung der Patient*innen bei, ist effektives Instrument der HIV- und Hepatitisprävention und trägt bei bestehenden Infektionskrankheiten zur Compliance bei der Behandlung bei. Bei vielen drogengebrauchenden Menschen ist im Zuge der Corona-Pandemie das Interesse an der Behandlung gewachsen. Bei den Behandlungszahlen ist also durchaus noch Luft nach oben, wie auch andere europäische Länder wie Frankreich, Spanien und Norwegen mit Substitutionsquoten von ca. 85 Prozent zeigen.

Eine Initiative aus Deutscher Aidshilfe, akzept und JES hat sich nun anlässlich des International Overdose Awareness Days am 31. August zusammengeschlossen und die Kampagne „100.000 Substitutierte bis 2022“ lanciert. Ziel der Kampagne ist es, in Zusammenarbeit mit Drogenhilfeeinrichtungen, der Selbsthilfe und der Ärzteschaft in einer ersten Etappe die Substitutionsquote bis 2022 auf 60 Prozent zu erhöhen. Hierzu seien etwa die im Zuge der Corona-Pandemie erlassenen Erleichterungen im Zugang zur Behandlung aufrechtzuerhalten, die wohnortnahe Versorgung zum Beispiel durch die Vergabe in Apotheken und Suchthilfeeinrichtungen zu stärken und vermehrt lang wirksame Depotpräparate zu nutzen.

Weitere Informationen finden Sie unter aidshilfe.de.