Newsletter 03|2024

Sehr geehrte Leser*innen,

hier die dritte Ausgabe des gemeinsamen Newsletters rund um die Themen Drogen, Strafvollzug, Spritzenautomaten und wichtige Entwicklungen aus Politik, Gesellschaft, Medizin, Forschung, aus dem Verband sowie kooperierenden Einrichtungen im Jahr 2024. Gerne veröffentlichen wir Ihre interessanten Projekte, Themen oder weitere Termine über den Newsletter. Bitte senden Sie die Beiträge einfach per Mail an mascha.zapf@nrw.aidshilfe.de.

Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Mit herzlichen Grüßen,

Brigitte Bersch
Spritzenautomatenprojekt NRW

Mascha Zapf
Drogen|Strafvollzug


A K T U E L L E S

Spendenaktion vom JES Bundesverband: Sheltersuits: Mehr als nur ein wärmender Anzug
Der JES Bundesverband hat zur Weihnachtszeit eine Spendenaktion initiiert, mit der sogenannte „Sheltersuits“ für obdachlose Menschen angeschafft werden sollen. Diese sollen über die JES Gruppen an obdachlose Drogengebraucher*innen verteilt werden.Weitere Infos zur Spendenaktion finden Sie unter jes-bundesverband.de.

Stellungnahme des Landesarbeitskreis Drogen & Haft der Aidshilfe NRW gegen die geplante Haushaltskürzungen der Aidshilfen für 2025
Auch der LAK Drogen und Haft der Aidshilfen in NRW war auf der vergangenen Demo „NRW bleibt sozial“ in Düsseldorf vertreten. Auch wir haben uns kämpferisch gegen die geplanten Kürzungen im Sozialen Bereich und besonders im Bereich der Aidshilfe (35%!) und Suchthilfe gestellt. Wir waren laut und sichtbar und haben sogar einen „abgesägten“ Spritzenautomaten mitgebracht, symbolisch für die wegfallende Versorgung von drogengebrauchenden Menschen, die durch die geplanten Kürzungen entstehen wird. Seit nun 30 Jahren koordiniert die Aidshilfe NRW das landesweite Spritzenautomatenprojekt und ist für die Verteilung von 150.000 Spritzen im Jahr verantwortlich. Auch diese lebenswichtige Versorgung wird durch die geplanten Kürzungen bedroht. Wir fordern die Landesregierung NRW dazu auf, die geplanten Kürzungen zu überdenken und zurückzunehmen, besonders im Sucht- und Aidshilfebereich und im Bereich der Versorgung von Menschen in Haft und Haftentlassenen. Die Zahl der an Drogen verstorbenen Menschen steigt von Jahr zu Jahr und NRW ist dabei stets trauriger Rekordhalter. Das darf nicht so weitergehen! Durch die geplanten Kürzungen wird nicht nur die Zahl der Neuinfektionen mit HIV und HCV steigen, sondern auch die Zahl der Toten. Etlichen Menschen wird der Zugang zu medizinischer Versorgung, psychosozialer Beratung, Testung, Weitervermittlung und Übergangsleistungen aus der Haft heraus verwehrt bleiben. Das können und wollen wir nicht akzeptieren, denn wir setzen uns für eine faire und unterstützende Versorgung von drogengebrauchenden Menschen und Menschen in Haft in NRW ein! Der Wandel der Konsummuster hin zu einem vermehrten Crack-Konsum und auch die bevorstehenden Entwicklungen bzgl. synthetischer Opioide macht eher eine Aufstockung der Versorgung notwendig und eine Kürzung ist in diesem Bereich fahrlässig. Schauen Sie nicht weg und übernehmen Sie Verantwortung für drogengebrauchende Menschen und Menschen mit Hafterfahrung in NRW!
Neuer Landesvorstand

Die Aidshilfe NRW hat einen neuen Landesvorstand
Im Rahmen der Mitgliederversammlung bestätigten die Delegierten Arne Kayser, Pierre Mayamba, Willehad Rensmann und Maik Schütz als Vorstandsmitglieder, neu gewählt wurde Birgit Körbel, Mitarbeiterin der Aidshilfe Köln. Johanna Verhoven kandidierte nicht mehr und schied nach acht Jahren aus dem Vorstand aus.

NRW führt bei der Zahl der Crack-Patient*innen
Laut einer BARMER-Analyse gibt es massive regionale Unterschiede bei der Anzahl der Patient*innen, die aufgrund übermäßigen Kokainkonsums behandelt werden müssen. An erster Stelle stand im vergangenen Jahr demnach Nordrhein-Westfalen mit 15.280 Patient*innen.


P U B L I K A T I O N E N

Neuer Info-Flyer „Schutz vor HIV: Infos statt Mythen - Infos zur PrEP für alle, die sie brauchen“
In enger Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen der Deutschen Aidshilfe, hat die Aidshilfe NRW im laufenden Jahr einen Info-Flyer zur PrEP erstellt, für alle, die sie brauchen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf drogengebrauchenden Menschen und Sexarbeitenden sowie Menschen in Haft. Dieser Flyer kann sowohl an Nutzer*innen eurer Angebote verteilt werden, als auch euch zur Unterstützung bei der Beratung dienen. Der Flyer ist in Deutsch und Englisch verfügbar. Bei Bedarf können die Flyer gern bei uns nachbestellt werden, bitte dazu eine Mail mit der gewünschten Stückzahl und der Lieferadresse an mascha.zapf@nrw.aidshilfe.de senden. Wir kümmern uns dann um den Versand. Zudem ist der Flyer auch als PDF auf unserer Safer-Use-Homepage (deutsch und englisch) und im Katalog der Deutschen Aidshilfe zum Download zu finden.


M E D I E N

Petition gegen die geplanten Kürzungen des Landeshaushalt 2025 im Bereich der Aidshilfe
Wir haben eine Petition gegen die geplanten Kürzungen des Haushaltes 2025 im Bereich der Aidshilfe gestartet, wir alle wären Ihnen sehr dankbar für ihre Beteiligung und damit Unterstützung! Teilen Sie die Petition auch gern mit Ihren Kolleg*innen und Bekannten. Lassen Sie uns gemeinsam die Strukturen erhalten! Die Petition finden Sie unter change.org. Ebenfalls finden Sie über den Herzenslust NRW Instagram-Account unsere Kampagnen- Videos gegen die geplanten Kürzungen.


T E R M I N E

5. bis 6. Dezember 2024
Gefängnismedizintage 2024 in Darmstadt. Weitere Infos zur Veranstaltung finden Sie unter sv-veranstaltungen.de.

9. Dezember 2024
Forum „Präventionsmittel und -angebote im Strafvollzug – Möglichkeiten und Grenzen“ in Düsseldorf über die Aidshilfe NRW.

10. Dezember 2024
Präventionsforum "Aufs Ganze sehen, Gesundheit in Haft möglich machen“ in Düsseldorf über die Deutsche Aidshilfe.

15. Januar 2025
Akzept NRW Fachtag „DROGENHILFE – DIE ZUKUNFT IST JETZT!“. Weitere Infos zur fachtagung und zur Anmeldung finden Sie unter akzept-nrw.eu.


A U S S C H R E I B U N G E N

Ausschreibungen im Landesverband finden Sie immer aktualisiert auf unserer Homepage unter nrw.aidshilfe.de.