Newsletter 02|2024

Sehr geehrte Leser*innen,

hier die zweite Ausgabe des gemeinsamen Newsletters rund um die Themen Drogen, Strafvollzug, Spritzenautomaten und wichtige Entwicklungen aus Politik, Gesellschaft, Medizin, Forschung, aus dem Verband sowie kooperierenden Einrichtungen im Jahr 2024.
Gerne veröffentlichen wir Ihre interessanten Projekte, Themen oder weitere Termine über den Newsletter. Bitte senden Sie die Beiträge einfach per Mail an mascha.zapf@nrw.aidshilfe.de.

Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Mit herzlichen Grüßen,

Brigitte Bersch
Spritzenautomatenprojekt NRW

Mascha Zapf
Drogen|Strafvollzug


A K T U E L L E S

Zahl der an Drogen verstorbenen Menschen erneut gestiegen
Am 29. Mai 2024 wurden die jährlichen drogenbedingten Todesfälle, die das BKA offiziell registriert vom Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert in Berlin vorgestellt. Demnach hat das BKA 2.227 drogenbedingte Todesfälle registriert – doppelt so viele wie vor zehn Jahren und zwölf Prozent mehr als im Vorjahr (1.990 Fälle). Darunter waren 1.844 Männer und 383 Frauen. Das Durchschnittsalter lag bei 41 Jahren und ist damit weiter angestiegen. Bei 1.479 Verstorbenen wurde Mischkonsum verschiedener illegaler Substanzen festgestellt. Ein Anstieg von 34 Prozent im Vergleich zu. Zudem steigt das Angebot von Kokain in Deutschland und Europa. Die gesamte Erfassung des BKA finden Sie hier.

Neue Studie: DRUCK-Surv (Surveillance von Drogen und chronischen Infektionskrankheiten) RKI
DRUCK-Surv ist ein Projekt zu durch Blut und sexuell übertragenen Infektionen bei Menschen, die Drogen injizieren oder injiziert haben. Es wird ein bundesweites Monitoring in 15 Städten/Regionen Deutschlands aufgebaut. Die Pilotstudie DRUCK 2.0, die 2021-22 in Berlin und Bayern durchgeführt wurde, hat die methodischen Grundlagen dafür gelegt. Die Laufzeit ist von April 2024 bis Ende März 2026. Ziel der Studie ist laut RKI: „Der Aufbau einer wiederkehrenden bundesweiten Datenerhebung zu Hepatitis C, B und HIV im Kontext von injizierendem Drogenkonsum in Sentinel-Städten und -Regionen bundesweit unter Beachtung der Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt DRUCK 2.0 und die Durchführung einer ersten Erhebungswelle. Übergeordnetes Ziel ist es, in regelmäßigen Abständen Daten zu gewinnen, die sowohl die nationale und internationale Berichterstattung, als auch die regionale Versorgung informieren. Somit sollen auf nationaler und regionaler Ebene Anpassungen und Nachregulierungen von Maßnahmen in Hinblick auf die BIS-2030-Strategie der Bundesregierung und das Erreichen der Eliminierung dieser Infektionen bei Drogengebrauchenden bis 2030 ermöglicht werden. Im Fortgang der Datenerhebung in regelmäßigen Abständen können zudem erstmalig bundesweite und regionale Trends bei Drogengebrauchenden untersucht werden.“ Weitere Informationen finden Sie hier.


P O L I T I K  &  R E C H T

Qualifikation für PrEP-Ziffer vereinfacht
Für niedergelassene Ärzt*innen wird es leichter, sich für die Verordnung der HIV-PrEP zu qualifizieren: Um Medikamente zum Schutz vor HIV verschreiben und auch die wichtigen Begleituntersuchungen abrechnen zu können, gelten für Praxen ab dem 1. Juli 2024 neue fachliche Voraussetzungen – darauf haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) geeinigt. Weitere Infos gibt es unter hivandmore.de.

P R O J E K T E & F I N A N Z E N

NALTrain geht weiter!
Das Projekt NalTrain wird noch bis Ende des Jahres in kleinerem Umfang verlängert. Ma- ria Kuban von der Deutschen Aidshilfe wird bei allen Fragen rund um NALtrain und Take- Home-Naloxon noch bis Ende 2024 ansprechbar sein. Dennoch wird es einige Verände- rungen geben. Es gilt weiterhin: Naloxonschulungen anzubieten, dabei fallen nun aber die Erhebungsbögen weg, da die Evaluation bereits abgeschlossen ist. Es gibt einen zentralen Verteiler zum Austausch bzgl. Naloxon. Sie können diesem hier beitreten. Über diesen Verteiler wird auch der Endbericht zum Ende des Jahres erscheinen.


P U B L I K A T I O N E N

Was brauchen Sexarbeiter*innen für ihre Gesundheit?
Zwei Jahre lang hat sich die Deutsche Aidshilfe im Rahmen einer qualitativ-partizipativen Studie mit den Bedarfen von Sexarbeiter*innen auseinandergesetzt. Sie können den Forschungsbericht, eine PDF-Datei mit der Zusammenfassung und den Empfehlungen der Studie, sowie die Pressemitteilung der Deutschen Aidshilfe vom 10. April 2024 hier herunterladen. Den Forschungsbericht können Sie auch in gedruckter Form kostenlos über den Versand der Deutschen Aidshilfe bestellen.


M E D I E N

Handlungsempfehlung zum Umgang mit Personen mit dem Lebensmittelpunkt Straße und Konsumverhalten
Der Arbeitskreis Sucht- und Drogenhilfe Kalk in Köln hat gemeinsam mit Claudia Schieren von Vision e.V. und JES NRW Handlungsempfehlungen für Bürger*innen entworfen die ihnen ein unterstützendes und wenig stigmatisierendes Verhalten gegenüber wohnungs- losen und/oder drogengebrauchenden Menschen im Alltag sowie in Notsituationen nahebringt. Die Handlungsempfehlungen finden Sie hier.

30 Jahre Drogenkonsumräume in Deutschland: benötigt, bekämpft, bewährt und unverzichtbar!
Mehrere Einrichtungen begehen dieses Jubiläum mit besonderen Veranstaltungen. Der akzept Bundesverband bündelt diese auf einem Poster und wird am 19. September drei Webinare anbieten: eins für Mitarbeitende in den DKR, eins für Politik und Verwaltung und eins für die Presse. Mit dem Poster kann ab sofort geworben werden, für die soz. Medien gibt es auch Slides zu den einzelnen Orten: akzept.eu.


T E R M I N E

21. Juli 2024
Der Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende steht in diesem Jahr zum 21. Juli 2024 unter dem Motto „KONSUMSICHERHEIT FÜR ALLE(S)“. Weitere Infos zu Aktionen und Möglichkeiten der Beteiligung finden Sie hier.

22. bis 26. Juli 2024
Welt-Aidskonferenz in München. Weiter Information en finden Sich unter iasociety.org.

9. August 2024
SaferUse-Fortbildung Crack & Fentanyl 2.0 online am 9. August, 11.00 bis 16.00 Uhr. Anmeldungen bitte per Mail an mascha.zapf@nrw.aidshilfe.de.

17. August 2024
Vernetzungstreffen und Sommerfest von POSITHIV HANDELN mit und bei VISION e.V. Köln am 17. August 2024.

21. September 2024
35. Jahre JES Bundesverband: Fachtagung am 21. September in Köln. Infos zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.

24. September 2024
ÖGD Kooperations-Fachtag in Wuppertal

24. bis 25. Oktober 2024
13. Europäische Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft in Wien. Weitere Infos finden Sie hier.

20. November 2024
Crack in deutschen Großstädten – Strategien der Hilfe und Unterstützung. Ein Fachtag in Frankfurt vom Institut für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences und akzept e.V.

23. November 2024
HIV-KONTROVERS im Maritim Köln. Weitere Infos finden Sie hier.

9. Dezember 2024
Forum der Aidshilfe NRW „Präventionsmittel und -angebote im Strafvollzug – Möglichkeiten und Grenzen“ in Düsseldorf. Anmeldung bitte per Mail an mascha.zapf@nrw.aidshilfe.de.

10. Dezember 2024
„Präventionsforum- Aufs Ganze sehen Prävention in Haft möglich machen“ der Deutschen Aidshilfe in Düsseldorf. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter aidshilfe.de.


A U S S C H R E I B U N G E N

Ausschreibungen im Landesverband finden Sie immer aktualisiert auf unserer Homepage unter nrw.aidshilfe.de.