25. März 2021 – Die Zahl der drogenbedingten Todesfälle ist im Corona-Jahr 2020 weiter angestiegen, wie Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig in einer Pressemitteilung berichtet. Bundesweit sind im letzten Jahr 1.581 Menschen aufgrund von Überdosierungen, Mischkonsum und Langzeitschädigungen in Zusammenhang mit Drogenkonsum gestorben. Dies entspricht einem Anstieg von 13 Prozent gegenüber 2019.
Die mit Abstand meisten Drogentodesfälle verzeichnet NRW mit 401 Fällen, gefolgt von Bayern mit 248 Fällen. Die Drogentodesfälle sind in NRW im Vergleich zu 2019 (292 Fälle) um 37 Prozent gestiegen. Damit hat sich der steigende Trend der letzten Jahre in 2020 noch einmal deutlich verschärft. Einen möglichen Zusammenhang sieht die Bundesdrogenbeauftragte auch mit dem Einbruch von Unterstützungsangeboten in der Corona-Pandemie.
Daniela Ludwig fordert hinsichtlich der Besorgnis erregenden Zahlen, die Suchthilfe auch gerade in Krisenzeiten abzusichern und neue Methoden der Harm Reduction in der Praxis zu testen, darunter auch die „analysegestützte Beratung“. Unter dieser Bezeichnung hatte die Drogenbeauftragte in ihrem Jahresbericht 2020 für integrierte Drug-Checking-Angebote geworben.