CSU in Bayern will Zahl der Drogentoten mit Naloxon-Modellprojekt senken

Foto: Jan Nikolai Nelles21. September 2017 - 2016 starben 321 Menschen in Bayern infolge ihres Drogenkonsums – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Die CSU will nun endlich etwas gegen diesen Negativrekord tun: mit einem Naloxon-Modellprojekt. Erprobte lebensrettende Maßnahmen wie Drogenkonsumräume bleiben aber tabu. "Jeder Drogentote ist einer zu viel", sagte Klaus Holetschek vom Arbeitskreis Gesundheit und Pflege der CSU-Landtagsfraktion am Montag in München. Die Christsozialen wollen deshalb künftig die zweite Säule ihrer Drogenpolitik neben der Prävention verstärken, nämlich die Hilfe für bereits Erkrankte.

Dazu soll Anfang 2018 ein Modell-Projekt zur Vergabe des Arzneimittels Naloxon an medizinische Laien starten. Das Heroin-Gegenmittel wird bei Überdosierungen verabreicht und hat sich bereits vielfach als lebensrettend erwiesen. Eine berauschende Wirkung hat es nicht. Das auf zwei Jahre angelegte Modellprojekt soll in Form einer wissenschaftlich begleiteten Studie mit etwa 400 Teilnehmer*innen in München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg stattfinden.

Dabei soll auch ein bislang nur in den USA zugelassenes Nasenspray erprobt werden, erklärte der gesundheits- und pflegepolitische Sprecher der CSU-Landtagsfraktion Bernhard Seidenath.

Weitere Infos finden Sie unter aidshilfe.de.