20. März 2020 - In den offenen Szenen vollziehen sich aufgrund der Auswirkungen der Verbreitung des Coronavirus bedenkliche Entwicklungen, wie von Mitarbeitenden niedrigschwelliger Einrichtungen vermehrt berichtet wird. Der Schwarzmarkt für psychoaktive Substanzen bricht in einigen Städten ein und dort, wo er noch existiert, hat kaum jemand ausreichend Geld, um sich etwas zu kaufen. Dies hat dramatische Auswirkungen wie Gewalt und unbegleitete Entzüge zur Folge. Die Bundesverbände von akzept und JES sowie die Deutsche Aidshilfe mit ihren mehr als 220 Mitgliedsorganisationen haben einen Hilferuf der ambulanten Drogen-, Aids- und Suchthilfe verfasst, der auf die bereits jetzt existenziellen Nöte drogengebrauchender und wohnungsloser Menschen sowie des Hilfesystems hinweist und Notfallmaßnahmen vorschlägt. Den Aufruf finden Sie hier (PDF-Datei).
Auch die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig hat sich mittlerweile positioniert und fordert, die Suchthilfe trotz Corona-Krise aufrechtzuerhalten. Die Akutbehandlung in Kliniken und die Finanzierung von Suchtkliniken sei sicherzustellen, Drogenkonsumräume und Notunterkünfte seien unbedingt von möglichen Ausgangssperren auszunehmen (die Meldung, die der Deutschen Presseagentur entnommen wurde, finden Sie unter krankenkassen.de).